Nach dem der Traum vom gut bezahlten und sicheren Job mit einer guten Ausbildung geplatzt ist, steht nun der nächste amerikanische Traum vor dem Aus: Der Besitz eines Eigenheims.

Begründung:

viele Amerikaner verlieren zurzeit Ihre Wohnimmobilie durch Zwangsversteigerung. Arm oder reich, das spielt keine Rolle, viele sind nicht mehr in der Lage, die Zinsen für ihre vor Jahren aufgenommenen, günstigen Kredite zurückzuzahlen.

Anfangs sah alles gut aus: es wurde von öffentlicher wie von privater Seite eine Strategie ins Leben gerufen, die einen Boom auf dem Immobilienmarkt hervorgerufen hatte. Es wurden mehrere Initiativen vorgestellt, um die Menschen zum Hauskauf zu animieren.

Hauskredite flexibel und leistbar gestalten – dies war einer der Punkte. Bürgern, die sonst keine Chance auf ein Eigenheim hatten, wurden „gute" Kreditangebote unterbreitet. Die Nachfrage nach Immobilien war groß, die Preise stiegen und die Kreditinstitute konnten Rekordeinnahme verbuchen. Aufgrund der vielen günstigen Kreditangebote kauften die Amerikaner nun ein Eigenheim.

Dies ging bis vor wenigen Monaten gut, doch dann sanken die Immobilienpreise. Das war der Auslöser für Probleme, da viele Amerikaner ihre Kredite bei unlauteren Kreditunternehmen aufgenommen hatten. Eine Kontrolle durch die öffentliche Hand fand bei diesen Unternehmen nicht statt, Kredite wurden an alle möglichen Personen gegeben. Die sog. „subprime" oder" predatory" Kredite erschienen bis vor kurzem wirklich als billige Angebote mit niedrigen Zinsen, keiner Anzahlung und extrem langen Laufzeiten. Das Ganze hat natürlich eine Haken: will man nicht horrend hohe Zinsen in Kauf nehmen, muss man nach zwei Jahren refinanzieren. Diese Refinanzierungs-Kosten können nun von den Eigentümern nicht mehr getragen werden konnten, die Banken übernehmen, es kommt zur Zwangsversteigerung.

Durch diese ganze Misere steigt die Zahl der Privatkonkurse, zudem entstehen für die Städte zusätzliche Kosten. Die Immobilien erleiden einen Wertverlust, außerdem müssen die Städte Kosten in bis zu 5-stelliger Höhe für eine Zwangsversteigerung tragen. Beiträge für Steuern und öffentliche Serviceleistungen entgehen der Stadt.

In einem Bundesstaat wurde seitens der Stadtverwaltung extra Personal eingestellt, das sich um die verlassenen Häuser kümmert. Denn verwahrlosen diese, sinkt der Wert der Immobilie noch mehr. Bei dieser Maßnahme kann es sich nur um Schadensbegrenzung halten; es nicht abzusehen, wie lange der Abwärtstrend noch anhält