Sinkende Immobilienpreise – wie Interessenten beim Hauskauf sparen können


Bildquelle: ShutterStock © Gorodenkoff

Nach einem jahrelangen Höhenflug sind die Preise für Wohnimmobilien im vierten Quartal 2022 zum ersten Mal gesunken. Dieser Trend setzt sich im Jahr 2023 bisher fort. Als Ursachen gelten die Inflation und die gestiegenen Zinsen für die Finanzierung. Obwohl die Preise in der Stadt stärker gesunken sind, sparen Interessenten mehr, wenn sie eine Immobilie auf dem Land kaufen.

Preissenkungen im ersten Quartal 2023

Hauskäufer konnten laut Statistischem Bundesamt in den ersten drei Monaten im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal mit einem Preisrückgang von durchschnittlich -6,8 % rechnen. Dabei sanken vor allem die Immobilienpreise in den städtischen Gebieten sowie im direkten Umland, doch auch in ländlichen Regionen war eine Preiserleichterung wahrnehmbar. Gleichzeitig gilt aber auch, dass die Baupreise im Vergleich zum Vorjahr im zweistelligen Bereich gestiegen sind. Es kann sich also lohnen, zu kaufen, anstatt neu zu bauen.

Zurückgang der Nachfrage

Die geringeren Preise lassen sich mit der gesunkenen Nachfrage erklären. Diese resultiert nicht etwa daraus, dass weniger Menschen eine Immobilie kaufen wollen, sondern ist darin begründet, dass es sich immer weniger leisten können. Die Inflation und der damit verbundene Anstieg der Zinsen für Kredite lassen außerdem zahlreiche Kaufinteressenten zurückhaltend agieren. Davon können Hauskäufer profitieren, die weiterhin flüssig sind und sich gerne eine Immobilie zulegen möchten, bisher aber aufgrund der hohen Preise nicht zugegriffen haben.

Preisrückgang nutzen und jetzt zugreifen

Während es jahrelang kaum möglich war, den Kaufpreis zu verhandeln, bietet die geringere Nachfrage endlich ein wenig Spielraum, sodass sich die ohnehin gesunkenen Preise leichter drücken lassen. Um eine sichere Basis für das Verhandlungsgespräch zu haben, sollten sich Interessenten gut vorbereiten und sich zum Beispiel vorher von einem Bausachverständigen beraten lassen. Dieser kann Tipps für Ansatzpunkte im Preisgespräch geben.

Finanzierung klug wählen

Je höher das Eigenkapital beim Hauskauf ist, desto besser, denn Kredite sind aktuell teuer. Damit durch die hohen Zinsen die günstigeren Immobilienpreise nicht wieder zunichtegemacht werden, sollten Interessierte für die Finanzierung unbedingt mehrere Angebote einholen. Schon wenige Prozentpunkte hinter dem Komma können am Ende einen großen Unterschied ausmachen. 

Eine günstige Immobilie finden

Auch wenn die Preise in städtischen Gebieten am stärksten gesunken sind, waren sie dort vorher auf einem extrem hohen Niveau, sodass Immobilien dort für viele Familien noch immer zu teuer sein könnten. Deswegen lohnt es sich oft, sich im Umland umzuschauen. Dort sind die Preise nicht selten um ein Drittel niedriger, sodass für das gleiche Geld eine deutlich größere oder hochwertigere Immobilie angeschafft werden kann. 

Selbst nach einer passenden Immobilie suchen

Viele Immobilieninteressenten wenden sich an einen Makler. Dieser schlägt ihnen passend zu ihren Bedürfnissen Häuser oder Wohnungen vor, kümmert sich um die Preisverhandlungen und betreut seine Klienten beim Unterschreiben des Kaufvertrags. Allerdings lässt er sich das auch einiges kosten. Wer die Suche nach einem neuen Zuhause hingegen selbst in die Hand nimmt und direkt von einem privaten Verkäufer kauft, kann viel Geld sparen. Auf Immobilienportalen lassen sich manchmal echte Schätze in der gewünschten Preisklasse finden. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich nur Immobilien in einer bestimmten Gegend anzeigen zu lassen und so gezielt nach Häusern oder Wohnungen in günstigen Regionen zu suchen. Überdies sind renovierungsbedürftige Häuser in vielen Fällen preiswerter als Neubauten oder sehr gepflegte Immobilien. Wer sich also zutraut, ein Haus in Eigenleistung zu renovieren, kann auf diese Weise den Kaufpreis weiter senken.  

Kaufnebenkosten unbedingt mitberechnen

Beim Kauf einer neuen Immobilie fallen weitere Kosten an, die Interessierte im Hinterkopf behalten sollten. Da sich viele davon prozentual am Kaufpreis orientieren, lassen sie sich vorab zumindest ungefähr berechnen. Die Notarkosten für den Grundbucheintrag belaufen sich auf circa 1,5 Prozent. Noch einmal 3,5 bis 6,5 Prozent müssen für die Grunderwerbsteuer entrichtet werden. Diese variiert je nach Bundesland. Zusätzlich kann es sein, dass Kosten für einen Gutachter anfallen. Diese sind selbstverständlich abhängig vom Aufwand.